Erfahrungsberichte


Stephan Leeners
Diplom Sozialpädagoge
"Man kann sogar sagen, dass die SJNRW daran schuld ist, dass ich heute kein Maurer oder Maler, sondern Diplom Sozialpädagoge bin"
Holger Lutzka
Fachinformatiker
"Im Ehrenamt bekommt man oft einen Vertrauensvorschuß und kann sich dann mittels der Bewältigung der Herausforderung beweisen"
Tiffany Kinzel
Mitglied der "KAJA" und des Jugendvorstandes
"Ich investiere gerne meine Zeit, weil ich es schön finde etwas zu organisieren. Es ist ein Hobby, das mir Spaß bereitet und wofür ich mir gerne Zeit nehme!"
Julia Norget
Psychologie-Studentin
"Während meiner Arbeit für die Schachjugend habe ich viele unvergessliche Erfahrungen gemacht, gute Freunde gefunden und hatte viel Raum für persönliche Entwicklung."
Thomas Kubo
Redakteur des "PatzBlatt" auf der Jugendeinzelmeisterschaft
"Ich kann eigentlich jedem nur empfehlen, auch in Bereichen hineinzuschnuppern, von denen man am Anfang glaubt, dass sie nicht zu einem passen."
Ehrenamts-Alltag
Florian Severin (@schrockt)
Hier berichtet einer unserer drei Vorsitzenden in Kurzform via Twitter tagesaktuell rund um's Ehrenamt.



Stephan Leeners - Diplom Sozialpädagoge
Ich bin irgendwie so in meine "Ehrenamtliche Karriere" reingerutscht. Mit 13 Jahren habe ich gegen einen Freund eine Wette verloren und musste mit zum Jugendtraining. Da habe ich entdeckt, dass Schach viel Spaß macht. Durch den damaligen Jugendtrainer, der damals Vorsitzender der SJNRW war, wurde ich gebeten bei der JEM 1999 auszuhelfen. Von da an fing ich an Seminare der SJNRW zu besuchen. Diese machen sehr viel Spaß und man trifft viele interessante und nette Menschen. Viele sind davon heute meine Freunde. Den Vorteil den man hat, wenn man Seminare besucht ist, dass man eine JuLeiCa ausgestellt bekommt, durch die man Vergünstigungen bei manchen Institutionen bekommt und man schon einen super Nachweis für den späteren Arbeitgeber hat.

In den folgenden Jahren wurde ich fester Bestandteil der Betreuerteams der JEM und der Wewelsburg. Auch im Vorstand durfte ich mitwirken, da ich Referent für allgemeine Jugendarbeit war. Am meisten hat mir geholfen, dass ich vor Leuten referieren üben durfte, bevor es in der Uni damit losging. Jetzt habe ich mich soweit hoch gearbeitet, dass ich die JEM 2013 mit meinem Team ausrichten werde.

Bei der Arbeit der SJNRW habe ich viele Dinge mit nehmen können, die ich heutzutage in meinem Beruf anwenden kann. Man kann sogar sagen, dass die SJNRW daran schuld ist, dass ich heute kein Maurer oder Maler, sondern Diplom Sozialpädagoge bin :-).

Ich kann nur jedem empfehlen, mal einen Lehrgang zu besuchen. Die kosten nicht viel, meistens sogar nichts. Hier lernt man viele Leute kennen und man kann auch etwas daraus für die Zukunft, sei es persönlich oder für die Jugendarbeit mitnehmen. Wenn man dann feststellt, dass dies einem keinen Spaß macht, muss man auch nicht wieder kommen.

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Holger Lutzka - Fachinformatiker
Den Grundstein für meine "Ehrenamtliche Karriere" hat mit 18 Jahren das Jugendsprecheramt auf Verbandsebene gelegt. Hier wurde mir das Vertrauen geschenkt den Herbstlehrgang der Schachjugend Mittelrhein zu leiten. Die Organisation der 7tägigen Veranstaltung mit knapp 30 Kindern hat mir genauso viel Spaß gemacht, wie die Betreuung und das Miteinander von Kindern und Trainern. Zuvor hatte ich einige Lehrgänge der DSJ und der SJNRW besucht bei denen ich einiges lernen und viele Kontakte knüpfen konnte, denn auch bei schüchternen Menschen läuft hier die Kontaktaufnahme vollautomatisch.

Die Herausforderungen stiegen mit den erfolgreichen Leitungen von Veranstaltungen. Im Ehrenamt bekommt man oft einen Vertrauensvorschuß und kann sich dann mittels der Bewältigung der Herausforderung beweisen (an alle Eltern, die das lesen: nein, ihr Kind ist nicht in Gefahr - neue Leiter werden bei ihren Aufgaben begleitet). Jederzeit kann man natürlich Rat und Tat von erfahrenen Personen einholen. Auch das Teamwork ist ein ganz besonderes, da alles auf freiwilliger Basis abläuft.

Die SJNRW hat dabei immer neue Herausforderungen für mich vorgesehen. Bei den Aufgaben und deren Gestalltung hatte ich viel Spielraum. Nach einiger Zeit befand ich mich dann als Sportdirektor auch im Vorstand der SJNRW und kurze Zeit später für 3 Jahre als Vorsitzender.

Für meine Berufliche Laufbahn konnte ich ebenfalls sehr wertvolle Erfahrugnen sammeln. Die Gebiete sind dabei unzählig, wie z.B. die Organisation und Selbstorganisation, Ruhe im Krisenmanagement, Sitzungen leiten und die Verfolgung des berühmten roten Fadens, Selbstvertrauen tanken, Teamwork auf einer Basis der Gleichheit, Zeitmanagement - Zeiten real einschätzen und vieles vieles mehr.

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Tiffany Kinzel - Mitglied der "KAJA" und des Jugendvorstandes
Eine Woche Ehrenamt

Am Montag war ich auf der Jugendkonferenz der Sportjugend NRW. Leider konnte keiner weiter mit, sodass ich mich alleine auf den Weg nach Duisburg machte - zum Glück für mich direkt um die Ecke. Neben dem leckeren Essen (typisch für Veranstaltungen der Sportjugend NRW :-)) fand ich es super spannend mich mit den Anderen aus den verschiedenen Sportarten auszutauschen. Im Endeffekt haben viele dieselben Probleme, die man gemeinsam angehen kann und damit ergeben sich interessante und unterschiedliche Lösungsansätze. Auch die allgemeine Jugendarbeit ähnelt sich sehr, sodass ich gespannt bin, wie das Netzwerk in Zukunft arbeiten wird.

Der nächste Tag der Woche begann wieder mit Schach. Bald steht unsere Vorstandssitzung an, sodass ich aktiv dabei bin diese vorzubereiten. Da ich mich gerne im Mädchenschachbereich einsetzen und diesen auch voran bringen möchte, arbeite ich gerade an einer Beschlussvorlage für einen Arbeitskreis für die Vorstandssitzung. D.h. eine kurze Beantwortung der wichtigsten Fragen: Warum? Wie? Was? Wer? Kosten?. Schließlich muss auch das gut vorbereitet sein, damit ich die Jungs überzeugen kann, dass dies eine tolle und wichtige Sache ist. Dazu spreche ich auch mit verschiedenen Leuten - also telefonieren, austauschen, verschiedene Methoden und Berichte durchgehen. Wahrscheinlich ist das ein bisschen viel Aufwand, aber ich liebe es vorbereitet zu sein und verschiedene Perspektiven über das Thema vorher zu kennen. Ich habe auch versucht in Zusammenarbeit mit Julia N. eine ansprechende Ausschreibung für den Mädchenschach-Arbeitskreis zu erstellen und wir sind gespannt, wie viele sich darauf melden.

Ebenso erarbeite ich noch eine weitere Beschlussvorlage in Absprache mit der Kommission zur Erhaltung und Wertschätzung unserer Ehrenamtlichen. Dazu fallen auch Kosten an, die vorher kalkuliert, abgesprochen und verantwortungsbewusst eingesetzt werden müssen. Zudem muss ich mir noch viel durchlesen und aneignen zu den Strukturen der SJNRW und zu den Fördertöpfen, um zukünftige Projekte anzugehen. Unter Anderem habe ich Kontakt zu dem niederländischen Schachbund aufgenommen und würde gerne ein Austauschcamp zwischen niederländischen und deutschen Schachspielern entwickeln. Das erste Interesse beider Seiten ist bereits vorhanden und deshalb müssen auch hierzu nun genaue Ideen und Planungen erstellt werden.

Ich investiere gerne meine Zeit, weil ich es schön finde etwas zu organisieren. Da ich relativ gut in Zeitmanagement bin, nutze ich immer die Pausen zwischendurch um eine Email zu verfassen oder mir Gedanken um mein nächstes Vorgehen zu machen. Ich sitze kaum länger als eine Stunde am Stück für Schach am Schreibtisch. Insgesamt habe ich vielleicht einen Workload von 4 Stunden pro Woche.

Es ist ein Hobby, das mir Spaß bereitet und wofür ich mir gerne Zeit nehme!

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Julia Norget - Psychologie-Studentin
Mein Bruder hat mich nicht nur ans Schachspiel herangeführt, sondern mich mit 13 Jahren auch zum ersten Mal mitgenommen zu einem Lehrgang der SJNRW. Das war der Anfang meines Engagements für die Schachjugend. Ich habe danach immer häufiger auf Aktionen der SJNRW mitgeholfen. Ich war z.B. bei der Spielemesse, bei Veranstaltungen anderer Sportjugenden (DLRG und Turnerjugend) die uns als Schachjugend eingeladen hatten, und bin zwei Mal mit in ein Kinderkrankenhaus gegangen, wo sich viele Kinder sehr darüber gefreut haben, mit uns Schach zu spielen. Es gab immer viele kleine oder größere Aktionen, bei denen jeder Helfer willkommen war.

Mit 17 wurde ich als Jugendsprecherin in den Vorstand gewählt. Mir wurde Verantwortung übertragen und ich habe sehr viel Unterstützung erfahren, vor allem als ich einen Jugendsprecherlehrgang organisieren durfte und später die Leitung des Girls Camps übernahm. Ich glaube, dass der Vorstand mir damals mehr zugetraut hat als ich selbst, und ich habe nicht nur viel über das Planen, Organisieren und Leiten von Veranstaltungen gelernt, sondern auch viel mehr Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten erlangt. Während meiner Arbeit für die Schachjugend habe ich viele unvergessliche Erfahrungen gemacht, gute Freunde gefunden und hatte viel Raum für persönliche Entwicklung. Ich glaube, dass man außerhalb des Ehrenamtes kaum eine Chance hat, so jung schon Verantwortung für Veranstaltungen zu übernehmen.

Da ich inzwischen in den Niederlanden studiere, habe ich meine Vorstandsarbeit 2011 aufgegeben, bin aber weiterhin verantwortlich für das Girls Camp in NRW, was ich sehr gerne organisiere und worauf ich mich jedes Jahr wieder freue. Außerdem bin ich ab und an noch auf anderen Veranstaltungen anzutreffen.

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Thomas Kubo - Redakteur des "PatzBlatt" auf der Jugendeinzelmeisterschaft
Ein Tag als Zeitungsmensch bei der NRW-JEM

Wer die Zeitung auf der NRW-JEM macht, muss Schlafentzug und Ärger über die Drucker um 3 Uhr nachts über sich ergehen lassen. Trotzdem hatte ich immer riesigen Spaß daran, so dass ich es nun schon vier Jahre in Folge gemacht habe. Die Zeitung hat mehrere Zwecke. Sie soll den Teilnehmern zuerst wichtige Informationen für den Ablauf der Meisterschaft geben, dann kann sie ein Sprachrohr für die SJNRW oder die DSJ sein, um Aktionen vorzustellen, drittens soll sie wiederum lustig geschrieben sein, damit man sie gerne liest, und schließlich soll sie allen, die nicht auf der NRW-JEM dabei sind, einen halbwegs guten Ausschnitt der Meisterschaft liefern, wenn sie die Zeitung überfliegen. Zusätzlich sind einige Aktivitäten wie die GrußBox, die Gerüchteküche und Schachaufgaben darin enthalten.

Im Grunde ist die Zeitung eine Schnittstelle und kann allen Teams (Leitung, Turnierleitung, Rahmenprogramm, Schiri, Öffentlichkeitsarbeit, U10) helfen, da man in der Zeitung seine eigenen Zeiten setzt und man zwischendurch kleinere Aufgaben erledigen kann.

Ich habe viele Dinge gelernt: Es stehen an erster Stelle die Bedienung der entsprechenden Programme. Daneben kommen allgemeine Skills wie Arbeitsorganisation (Zeitmanagement, Planung von Arbeitsschritten, Priorisierung etc.) oder Motivation. Da man in der Zeitung immer wissen muss, was passiert, ist es nötig, sich möglichst gut mit allem zu vernetzen, etwas, was ich sonst nicht so gut kann, wozu die Gestaltung der Zeitung mich aber gedrängt hat.

Ich kann eigentlich jedem nur empfehlen, auch in Bereichen hineinzuschnuppern, von denen man am Anfang glaubt, dass sie nicht zu einem passen. Die Idee, dass ich die Zeitung mache, kam nicht von mir. Ich wollte eigentlich nur auf der NRW-JEM dabei sein und habe das als Sprungbrett genommen.

Na, hat jemand Lust, im nächsten Jahr einzusteigen? Übrigens ist der Schlaf, nachdem man die Zeitung fertigstellt, gedruckt und gefaltet hat, auch wenn er nur kurz ist, sehr gut, da man sofort einpennt.

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Ehrenamts-Alltag - Florian Severin (@schrockt)


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